Bei einer Erstvermietung gilt es noch vor der Vertragsunterzeichnung die Grundsatzfrage zu beantworten: Wer ist für den Innenausbau zuständig – Eigentümer oder Mieter? Ähnlich sieht die Ausgangslage bei einem Mieterwechsel in bestehenden Objekten aus: Welche Art von Auffrischung es sein soll und wer dafür verantwortlich ist, muss geklärt werden. Denn es geht ums Geld.
Die Frau stand im grossen Raum und schaute sich um. «Schön grosse Fenster», stellte sie spontan fest, «aber, wo sind die Steckdosen?» Sie hatte offensichtlich den Hinweis «Ausbau: Edelrohbau» in der Anzeige für das neue Mietobjekt übersehen. Der Makler wies die Dame auf das Detail hin: «Edelrohbau heisst, dass der Endausbau vom Mieter individuell geplant, aber auch finanziert wird».
Von der Miete im Rohbau oder «Edelrohbau», bei der der Innenausbau dem Mieter überlassen ist, bis hin zur Miete von bezugsfertig ausgebauten Räumlichkeiten gibt es zahlreiche Abstufungen. Sie unterscheiden sich bezüglich des Ausbaus und der Kostenübernahme. Welche Option gewählt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie beispielsweise dem Marktangebot, den jeweiligen Interessen der Parteien, der Art der Nutzung sowie von Branche, Lage und vom Objekt selbst.
In der Regel sind die Reaktionen von Mietinteressenten auf derartige Hinweise ähnlich: «Ja, dann muss ich mir das nochmals überlegen...». Sehr oft geht mit diesem Hinweis das Interesse am entsprechenden Mietobjekt verloren. Das ist in vielen Fällen insofern bedauerlich, weil viele Vermieter bereit sind, über den Ausbaustandard bzw. ihre Zusatzleistungen zu diskutieren. Oft verfügen sie über ein Budget für eine Beteiligung an den Ausbaukosten bereit. Vor allem bei Neubauprojekten lohnt es sich auf jeden Fall, danach zu fragen.
Ausbaubeteiligungen werden oft in Beträgen pro Quadratmeter definiert, und dabei kommen in der Regel anschauliche Beträge zusammen, die als Entscheidungshilfe für ein Mietobjekt sehr dienlich sein können.
