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Immo-Makler 08.15

Immo-Makler 08.15


Es ist schwer, einen wirklich aktiven und erfolgreichen Makler zu erkennen. Irgendwie sind alle, die sich in diesem Sektor bewegen, die Besten. Nur, die Bewegungen sind sehr unterschiedlich!


So auch (als klassisches Beispiel) jener Vladimir, der sich bei dem Ehepaar telefonisch meldete, nachdem ihr Haus auf tutti.ch publiziert worden war. «Sie haben da ein sehr exklusives Haus zu verkaufen», sagte der Makler, «ich habe die passende Kundschaft, die genau sowas sucht.» Natürlich wurde ein Exklusiv-Vertrag für die Vermarktung der Immobilie abgeschlossen. Vladimir hörte nicht auf mit Komplimenten, und er tat so, als hätte er das Haus schon verkauft.


Eine Woche nach Vertragsunterzeichnung rief Vladimir an: «Ich würde sehr gerne mit einem Interessenten vorbeikommen». Natürlich waren die Besitzer einverstanden. Das Haus wurde eilends auf «Vordermann» gebracht. Man reinigte sogar noch die grossen Fensterscheiben. «Das macht einen guten Eindruck», sagte die Ehefrau.


Vladimir kam und in seinem «Schlepptau» ein junger Mann, der sich freundlich vorstellte. Nach dem Austausch der üblichen Floskeln und Höflichkeiten drängte der junge Mann auf Besichtigung. Beim Rundgang durchs Haus hagelte es förmlich

Komplimente. Der «Interessent» verleih dem Haus sämtliche Prädikate.


Beim Verabschieden und dem Austausch letzter Förmlichkeiten verlangte der Hausherr vom «Interessenten» die Kontakt-Koordinaten, und er erhielt eine Visitenkarte. Später, und bei näherer Betrachtung des Kärtchens stellte sich heraus, dass der «Interessent» einfach ein Arbeitskollege von Vladimir, aus der gleichen Agentur, war...


Nach diesem Auftritt hörten die Besitzer des Hauses nichts mehr. Als die Frau in der Agentur anrief, um sich nach dem berühmten Stand der Dinge zu erkundigen, sagte Vladimir, er sei leider krank gewesen und habe nichts unternehmen können.


Zwei Wochen später entschuldigte sich Vladimir: «Meine Tochter war krank und ich war blockiert...». Jetzt aber gehe es voran mit dem Verkauf. Nach einer weiteren Woche ohne Aktivität entschuldigte sich Vladimir: «Ich musste in einem dringenden Fall ins Ausland – wir haben da auch ein paar Immobilien im Angebot...» – Weitere 14 Tage wertvoller Zeit verstrichen, ohne dass Vladimir von sich hören liess. Die Hausbesitzer begannen zu zweifeln. Dann rief Vladimir an: «Ja, wissen sie, jetzt kommen die Ferien, da geht nichts, das weiss ich aus Erfahrung...»


Die Ferien gingen vorbei und Vladimir blieb weiter stumm. Auf Anfrage hiess es, Vladimir sei abwesend. Als der Makler wieder erreichbar war, erklärte er den unterdessen sehr genervten Hausbesitzern, in dieser Zeit, im Herbst, verkaufe man keine Immobilien, er habe aber trotzdem zwei Interessenten. «Ich melde mich...».


Tatsächlich meldete sich Vladimir nach ein paar Tagen für eine Besichtigung mit «zwei sehr ernst zu nehmenden» Interessenten. Der Termin wurde fixiert und das Haus erneut auf Hochglanz poliert. Zum vereinbarten Termin erschien Vladimir tatsächlich – aber alleine. Er habe die Solvenz der beiden Kunden überprüft und habe dann verunsichert abgesagt. Er verabschiedete sich freundlich und mit dem Hinweis: «Melden sie sich ungeniert, wenn es Neuigkeiten gibt...»

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